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Grit Rückert Rechtsanwältin Fachanwältin für Erbrecht
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Die häufigsten Fehler bei der Testamentserstellung und wie Sie diese vermeiden können

Ein Testament ist die Grundlage, um den eigenen letzten Willen rechtssicher und klar festzulegen. Dennoch gibt es zahlreiche Fehler, die zu Streitigkeiten, unklaren Verfügungen oder sogar zur Ungültigkeit des Testaments führen können. Im Folgenden sind die häufigsten Fehler aufgeführt – und wie Sie diese vermeiden können:


1. Kein Testament erstellt

Viele Menschen haben überhaupt kein Testament. Häufig wird der Gedanke an den Tod verdrängt oder das Verfassen aufgeschoben. Doch ohne Testament tritt die gesetzliche Erbfolge in Kraft. Das bedeutet: Der Nachlass wird auf gesetzliche Erben wie Ehepartner, Kinder, Eltern oder Geschwister verteilt – oft anders, als der Verstorbene es gewünscht hätte. Dies kann zu Streitigkeiten und ungewollten Konsequenzen führen, wie etwa dem Verkauf von Familienbesitz. Ein frühzeitig erstelltes Testament hilft, solche Probleme zu vermeiden.


2. Formfehler durch getipptes Testament

Ein maschinengeschriebenes Testament ist ungültig! Ein privates Testament muss von Anfang bis Ende handschriftlich verfasst und unterschrieben sein. Notarielle Testamente hingegen werden durch einen Notar erstellt und beurkundet. Verwenden Sie dokumentenechte Tinte und ordentliches Papier, und versehen Sie mehrseitige Testamente mit Seitenzahlen, Ort und Datum, um Zweifel auszuschließen.


3. Unklare Formulierungen und Fachbegriffe

Vage oder schwammige Formulierungen wie „Der Großteil meines Vermögens geht an den, der sich um mich gekümmert hat“ sind rechtlich wertlos. Fachbegriffe wie „Vermächtnisnehmer“ oder „Vor- und Nacherbe“ werden oft falsch verwendet, was zu Missverständnissen führt. Benennen Sie konkrete Beträge, Gegenstände und Personen mit vollem Namen, um Verwirrung zu vermeiden.


4. Mehrere Testamente ohne Widerruf

Wenn mehrere Testamente existieren, kann dies zu erheblichen Streitigkeiten führen. Erstellen Sie bei Änderungen ein neues Testament und widerrufen Sie das alte ausdrücklich oder vernichten Sie es. Versehen Sie jedes Testament mit einem Datum, um die Gültigkeit zu gewährleisten.


5. Unsinnige Erbfolgen

Ein häufiges Missverständnis ist die Einsetzung von Haustieren als Erben – dies ist rechtlich nicht möglich, da Tiere nach deutschem Recht als Sachen gelten. Auch die Benennung von älteren Personen als Erben kann problematisch sein, insbesondere wenn sie vor dem Erblasser sterben. Planen Sie Ihre Erbfolge so einfach wie möglich und benennen Sie Ersatz-Erben, um Eventualitäten abzudecken.


6. Eventualitäten nicht bedacht

Was passiert, wenn ein Erbe vor dem Erblasser stirbt? Oder wenn Pflichtteilsansprüche geltend gemacht werden? Denken Sie auch an steuerliche Überlegungen, um Doppelversteuerungen zu vermeiden. Benennen Sie Ersatz-Erben und berücksichtigen Sie mögliche Änderungen der Lebensumstände. Regelungen wie im „Berliner Testament“ sollten ausdrücklich klären, ob der überlebende Partner Änderungen vornehmen darf.


7. Ungünstiger Aufbewahrungsort

Ein Testament, das nicht auffindbar ist, gilt als nicht existent. Versteckte Dokumente können verloren gehen, während offen zugängliche Testamente leicht manipuliert werden können. Die sicherste Option ist, das Testament gegen eine geringe Gebühr beim Amtsgericht zu hinterlegen. So wird es im Erbfall automatisch gefunden und umgesetzt.


8. Wünsche nicht mit Angehörigen besprochen

Unklarheiten über den Nachlass können vermieden werden, wenn Sie Ihre Wünsche mit Angehörigen oder einer Vertrauensperson vorab besprechen. Überraschungen durch unbekannte Verfügungen im Testament können Konflikte auslösen. Falls Sie niemanden einweihen möchten, setzen Sie einen Testamentsvollstrecker ein, der Ihren Willen durchsetzt.


9. Schulden oder Verbindlichkeiten verschweigen

Ein Testament sollte keine unangenehmen Überraschungen enthalten. Verheimlichen Sie offene Schulden oder Verbindlichkeiten nicht, da diese die Erben belasten könnten. Transparenz ist entscheidend, damit Ihre Erben alle Rechte und Pflichten kennen.


10. Unklare Bedingungen

Wer Bedingungen an sein Erbe knüpft, sollte diese konkret formulieren. Aussagen wie „Das Erbe geht an die Person, die sich zuletzt um mich gekümmert hat“ sind nicht eindeutig und rechtlich schwer durchsetzbar. Präzise Bedingungen schaffen klare Verhältnisse.


11. Veraltete Testamente nicht angepasst

Lebensumstände ändern sich – durch Heirat, Scheidung, Geburt von Kindern oder Vermögenszuwächse. Ein Testament sollte regelmäßig aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass es Ihren aktuellen Wünschen entspricht.


12. Fehler beim gemeinschaftlichen Testament

Gemeinschaftliche Testamente, wie das „Berliner Testament“, können nach dem Tod eines Partners nicht einseitig geändert werden – es sei denn, dies wurde ausdrücklich erlaubt. Klären Sie solche Regelungen eindeutig, um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.


13. Fehlende Regelung von Pflichtteilen

Pflichtteilsansprüche gesetzlicher Erben lassen sich nicht umgehen. Berücksichtigen Sie diese in Ihrem Testament und planen Sie, wie diese Ansprüche erfüllt werden können, ohne den Nachlass zu belasten.


Fazit

Ein Testament zu erstellen ist nicht schwer, doch häufig passieren Fehler, die Streitigkeiten oder Ungültigkeit zur Folge haben. Klare Formulierungen, regelmäßige Aktualisierungen und eine sichere Aufbewahrung sind essenziell. Bei Unsicherheiten können Sie sich an einen Notar oder Anwalt wenden, um Ihren letzten Willen rechtlich einwandfrei festzulegen. So vermeiden Sie unnötige Probleme und sorgen dafür, dass Ihre Wünsche genau so umgesetzt werden, wie Sie es sich vorgestellt haben.

 

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© Rechtsanwältin Grit Rückert